Kaffeeschule: Espressokocher
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Achteckig, kompakt, metallisch silber: der Espressokocher sieht schon geradezu italienisch aus und ist bis heute der legendäre Klassiker und eine der ersten Zubereitungen mit Dampfdruck in der Espressozubereitung der Italiener. Da sich die Espresso-Nation kaum mit Kaffee aufhält, ist der Espressokocher hierzulande auch als Herdkanne oder als ‚Bialetti‘, benannt nach dem Erfinder Alfonso Bialetti, bekannt. Mit ihr kannst Du guten Espresso einfach und schnell auf offener Flamme in der Natur oder auf der Herdplatte in Deiner heimischen Küche zubereiten. Praktische Tipps zur Zubereitung mit dem Espressokocher bekommst Du hier.
1. Die Kaffeebohnen…
… sollten relativ fein gemahlen sein. Bei der Espressozubereitung mit dem Espressokocher empfehlen wir, die Espressobohnen wie gewohnt auf der zweitfeinsten Stufe einer Kaffeemühle zu mahlen. Denn bei der Espressozubereitung mit der Herdkanne tritt das Wasser für eine vergleichsweise kurze Zeit von ca. 20-30 Sekunden mit dem Espressopulver in Kontakt, sodass die Oberfläche durch einen feineren Mahlgrad vergrößert werden muss, um genügend Aromen herauszulösen.
Tipp von unserem Röstmeister: Mahle Deine Espressobohnen am besten in einem Scheiben- oder Kegelmahlwerk. Sie produzieren eine gleichmäßige Körnung im Espressopulver, wodurch eine qualitativ hochwertige Espressozubereitung gewährleistet wird. Schlagmahlwerke zerhacken die Espressobohnen sehr grob, wodurch das Espressopulver oftmals eine ungleichmäßige Körnung aufweist. Dies schlägt sich negativ auf den Geschmack bei der Espressozubereitung mit der Herdkanne nieder. Für eine qualitativ hochwertige Kaffeezubereitung ist letzteres also weniger geeignet.
Solltest Du keine eigene Mühle besitzen, kannst Du Deinen Kaffee natürlich gern direkt in der Markt 11 Kaffeerösterei mahlen lassen. Gib bei der Bestellung in unserem Shop der Kaffeerösterei einfach Deinen gewünschten Mahlgrad an. Wir verwenden für die Espressozubereitung mit der Herdkanne Stufe eins bis zwei auf unserer Profi-Mühle VTA 6S von Mahlkönig.
2. Das Wasser…
… wird in den unteren Teil des Espressokochers, den Wasserbehälter, gefüllt. Und zwar bis knapp unter das Ventil. In manchen Kannen befindet sich auch ein kleiner Strich innerhalb der Herdkanne, an dem Du Dich orientieren kannst. Das Wasser sollte vorgeheizt sein, damit es schnell kocht. Muss das Wasser erst vollständig erwärmt werden, hitzt sich der Espressokocher durch die andauernde Wärmezufuhr zu stark auf, wodurch das Espressopulver in dem Sieb möglichweise verbrennt. Der Espresso wird dann weniger aromatisch, bitterer und nimmt möglicherweise den Geschmack der Kanne an.
Es reicht, wenn Du das heiße Wasser aus der Leitung verwendet - Vorkochen musst Du es nicht – ein wenig Arbeit darfst Du ruhig für den Herd übrig lassen.
3. Die Dosierung…
... des Espressopulvers erweist sich bei der Herdkanne als dankenswert unkompliziert. Setze zunächst das Sieb für das gemahlene Pulver in den unteren und mit Wasser gefüllten Teil der Espressokanne ein. Fülle danach so viel gemahlenen Espresso in den kleinen Metallfilter, wie bis zur oberen Kante hinein passt.
Achte darauf, das Pulver gleichmäßig glattzustreichen. Auf keinen Fall solltest Du das Espressopulver zu sehr festdrücken. Durch das starke verdichten gelangt das Wasser nur sehr langsam bzw. gar nicht durch das Espressopulver, wodurch es zu einer Überextraktion und damit einem bitteren Geschmack kommen könnte. Danach solltest Du nur noch eventuelle Pulverreste vom Rand entfernen, damit nichts an- äh, einbrennen kann.
4. Das „Zusammenschrauben“…
… folgt im nächsten Schritt. Und dann darf der Espressokocher auch endlich auf den Herd bzw. die Feuerstelle. Die eigentliche Espressozubereitung beginnt. Lass es dabei besser gemächlich angehen und stell den Herd lediglich auf mittlere Hitze, sonst könnte zu schnell zu viel mit dem Kaffeepulver passieren.
Nun heißt es „Ohren Auf!“. Sobald durch das Erhitzen in dem Wasserbehälter heißer Wasserdampf entsteht, wird das Wasser über ein Steigrohr durch das Pulver gedrückt. Der fertige Espresso steigt nach oben und läuft in den Kannenbehälter. Begleitet wird dieser Vorgang durch ein gurgelndes, röchelndes Geräusch. Und das ist gut so! Es bedeutet, dass der Kaffee fast fertig ist. Jetzt solltest Du die Kanne vom Herd nehmen, da die Resthitze das übrige Wasser durch das Pulver drückt. Bleibt die Kanne zu lange auf der heißen Stelle stehen, verbrennt das Espressopulvers möglicherweise. Dies kannst Du vermeiden, indem Du die Hitzezufuhr rechtzeitig beendest.
5. Das Einschenken…
… kann direkt folgen, sobald die Kanne vollständig gefüllt ist. Das bedeutet, dass das Wasser aus dem Wasserbehälter vollständig aufgebraucht ist. Um ganz sicher zu gehen, dass der Kochvorgang nicht länger als erwünscht fortdauert und somit den Geschmack verändert, solltest Du den unteren Teil der Kanne noch kurz unter kaltes Wasser halten.
Die Unterschiede…
… zwischen Kaffee und Espresso liegen bei der Herdkanne nicht in der Zubereitung, sondern in der vorherigen Wahl der Bohnen sowie im Mahlgrad.
Hier eine kurze Zusammenfassung: für Kaffee verwendest Du eine Sorte Kaffeebohnen Deiner Wahl, für Espresso wählst Du Deine Lieblingssorte Espressobohnen aus. Beide werden fein gemahlen, Espressobohnen noch eine Stufe feiner als Kaffeebohnen.
Willst Du in dem Espressokocher Kaffee kochen, empfehlen wir Dir, Deine Kaffeebohnen ein wenig gröber zu mahlen – also ziemlich genau zwischen ganz fein und mittel. An den einzelnen Zubereitungsschritten ändert sich nichts. Hier kannst Du entsprechend unserer Tipps zur Zubereitung mit dem Espressokocher vorgehen.
Alfonso Bialetti…
… ist Erfinder und Namensgeber der inzwischen fast weltweit bekannten Bialetti. Sein schnauzbärtiges Konterfei schmückt noch heute die originale Espressokanne, die er selbst 1933 designte. Mit Hilfe seines Sohnes Renato Bialetti, welcher das richtige Gespür für Design und Marketing in das Familienunternehmen einfließen ließ, etablierte die italienische Espressokanne in weiten Teilen Italiens. Nicht zuletzt spielten sie diesen Erfolg durch erste Fernsehkampagnen im italienischen Fernsehen ein. Im Jahr 1946 übernahm Renalto Bialetti das Familienunternehmen und verkaufte es erst vierzig Jahre später mit dem Titel der „Ikone des Made in Italy“ weiter.
Ein kleines Bialetti-Geheimnis…
…müssen wir Dir dann doch noch verraten. Streng genommen wird mit der Bialetti kein herkömmlicher Espresso, sondern vielmehr ein starker Kaffee gekocht. Das gemahlene Kaffee- bzw. Espressopulver wird mit einer höheren Temperatur, allerdings weniger Druck durch das Metallsieb der Herdkanne gedrückt, als es bei der Espressozubereitung mit der Siebträgermaschine der Fall ist. Daraus ergibt sich eine entsprechend dünne Crema. Der einmalige Geschmack von gutem Espresso wird dennoch erzeugt – ein Genuss, auf den Du nicht verzichten solltest.