Third Wave - eine neue Kaffeewelle?
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Third Wave – der neueste Trend der Kaffeezubereitung?
Ob mit der Third Wave nun alles neu in der Kaffeezubereitung ist, sei zur Diskussion gestellt. Behauptet werden kann jedoch, dass mit ihr ein neuer und bewusster Umgang mit dem Rohstoff Kaffee aufkam. Hier werden bislang bekannte Methoden der Kaffeezubereitung neu aufgenommen und weiter verfeinert. Zudem entstand ein besonderes Bewusstsein für Qualität und Herkunft der Kaffeebohne: Genuss mit Bewusstsein. Die Wiederaufnahme verschiedner Zubereitungsmethoden lässt sich anhand bisher durchlaufenen Kaffeewellen zurückverfolgen. Als Kaffeewelle wird dabei eine Episode innerhalb der Kaffeekultur bezeichnet, in welcher bestimmte Vorlieben und Bewusstsein für das schwarze Gold zum Tragen kamen. Erstmals Erwähnung fand dieser Begriff 2002 durch Trish Rothgeb. Sie gab der Bewegung des nachhaltigen Bewusstseins für fairen und qualitativ hochwertigen Kaffee den inzwischen sehr populären Namen der „Third Wave“.
Kaffee in der First Wave galt hingegen als Massenware, ohne Interesse an den Umständen des Anbaus und der Distribution. Massenhaft produziert und vakuumverpackt eroberte der Kaffee zeitnah die Supermarktregale und wurde zum Getränk für Jedermann. Vor allem während der Industrialisierung erlangte Kaffee als Energielieferant während einer 14h Schicht der Arbeiter großes Ansehen, da er die Arbeiter wach und produktiv hielt. Ab dem 20. Jhd., insbesondere nach dem 1. Weltkrieg, galt er dann bereits als weltweites Handelsgut.
Die Suche nach „gutem“ Geschmack wurde erst mit der Second Wave des Kaffeekonsums zum Thema: Das to go Geschäft, der Kaffee für unterwegs, erfuhr Hochkonjunktur und Kaffee mit verschiedenen Sirupsorten war der absolute Renner in öffentlichen Kaffees und auf den Straßen.
In der Third Wave, die Episode, die wir gerade miterleben, bezieht man Kaffee bevorzugt von kleinen lokalen Röstereien, die einen direkten Kontakt zu Kaffeebauern in den jeweiligen Kaffeeanbauländern unterhalten. Kontrolliert wird dabei nicht nur der Kaffee selbst, sondern auch die exakte Wassertemperatur & -qualität sowie seine Fließgeschwindigkeit.
First Wave |
Second Wave |
Third Wave |
|
Zeitraum |
ab ca. 1900 - 1960 |
ca. 1960 - 1990 |
ca. 1990 - heute |
Verfügbarkeit |
kein exklusives Gut für die Oberschicht, sondern als Massenware im Supermarkt erhältlich |
für alle zugänglich: etabliert sich in Cafés, coffee to go |
für jeden zugängig, aber besonderes Bewusstsein für den authentischen Geschmack |
Beliebte Getränke |
Filterkaffee, Instant Kaffee |
Cappuccino, Latte Macchiato |
Filterkaffee, schwarzer Kaffee |
Qualität der Bohne |
unwichtig, wichtig ist Verfügbarkeit |
zweitrangig, aber nicht unwichtig; Transport und Vielfältigkeit im Vordergrund |
oberste Priorität |
Anbau & Handel |
Massenware, Frage nach der Herkunft der Bohne uninteressant |
Markenkaffee aus Massenproduktion |
direkter Handel, Kontakt zu Plantagenbesitzern |
Geschmack |
zweitrangig; Wirkung von Koffein im Vordergrund |
Flavored Coffee, Coffee to go |
im Vordergrund steht der pure Geschmack des Kaffees; Kaffee Schwarz ohne viel Schnick Schnack |
Röstung |
Industrielle Großröstanlagen |
z.T. noch Industrielle Großröstanlagen, Bewusstsein für Qualität steigt langsam |
kleine, private & regionale Röstereien, weg von großen Marken |
Zubereitung |
Kaffee als Mittel zum Zweck |
Kaffee als süßer Koffeinlieferant für unterwegs |
Kaffeetrinken als Ritual, wofür sich Zeit genommen wird |