Entkoffeinierter Kaffee: Was ist dran bzw. drin?

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Zu Beginn des 20. Jhd. gelang Ludwig Roselius, einem Bremer Kaffeehändler, erstmals die Entkoffeinierung des Kaffees. Als Gründer der Firma Kaffee Hag bringt er mit diesem entkoffeiniertem Kaffee 1905 ein sehr neuartiges Produkt in den Handel.

Genauso lange wie es möglich ist, der Kaffeebohne das Koffein zu entziehen, häufen sich auch die Meinungen dazu, ob koffeinfreier Kaffee gesund ist bzw. ungesünder oder gesünder als ein Kaffee mit Koffein. Ebenso sind Kaffeetrinker oft in Sorge darüber, ob durch die Entkoffeinierung die Aromen im Kaffee verloren gehen. Um ausreichend über entkoffeinierten Kaffee zu informieren, nähern wir uns den Antworten im folgenden Abschnitt. Dabei klären wir, wie Kaffee entkoffeiniert wird, wie viel Koffein sich in entkoffeiniertem Kaffee befindet und mit welchem Verfahren die meisten Aromen im entkoffeinierten Kaffee erhalten bleiben. Denn dies stellt, neben der Frage nach der Verwendung des perfekten Lösungsmittels für die Entkoffeinierung, scheinbar die größte Herausforderung dar.

Die Entkoffeinierung: wie das Koffein aus der Bohne entfernt wird

Jedem entkoffeinierten Kaffee liegt die grüne Kaffeebohen mit Koffein zugrunde

Auch wenn es viele Stimmen und Meinungen zu Entkoffeinierungsmethoden und den dabei verwendeten Lösungsmitteln gibt, ähneln sich die physikalischen Prozesse, die dem Entkoffeinierungsprozess zugrunde liegen, stark.

Damit die Entkoffeinierung gelingt, werden die grünen Bohnen des Rohkaffees ca. 1-3 Stunden unter Hochdruck im übersättigten Wasserdampf gedämpft oder mit Wasser vorbehandelt. Dadurch quillt die Oberfläche der Kaffeebohnen auf, vergrößert sich, wird durchdringender und erleichtert im zweiten Schritt der Entkoffeinierung das Herauslösen des Koffeins. Damit ist der erste Teil der Entkoffeinierung sozusagen abgeschlossen.

In der Ausführung des zweiten Schritts liegen womöglich die größten Unterschiede. Sie haben Auswirkungen auf die Qualität des entkoffeinierten Kaffees und darauf, ob entkoffeinierter Kaffee gesund ist, oder nicht. Dies liegt vor allem an der Verwendung jener Lösungsmittel, die für entkoffeinierten Kaffee eingesetzt werden. Es kommen sehr unterschiedliche Stoffe zum Einsatz, deren Rückstände in der entkoffeinierten Kaffeebohne für den Menschen zum Teil schädlich sein können. So sind z.B. die Verwendung von Ethylaceta oder Dichlormethan sehr bekannte, aber nicht zwangsläufig die gesündesten Methoden. Einige Quellen geben hierzu an, dass der Konsum z.T. krebserregend sei. Da wir selber keine einschlägigen Studienergebnisse dazu vorliegen haben, nennen wir diese Erkenntnis unter Vorbehalt.

Entkoffeinierung ohne Dichlormethan

Wir verwenden für unsere Hausmischung entkoffeinierten Kaffee ohne Dichlormethan. Anstelle dieses Lösungsmittels wird nach der Bremer CR3-Methode das Koffein mit physiologisch unbedenklicher Kohlensäure aus dem Rohkaffee entfernt. Diese Methode nimmt zwar mehr Zeit als andere in Anspruch, durch die schonende Entkoffeinierung bleibt jedoch mehr Aroma im Kaffee enthalten – und darauf kommt es doch an. Zudem ist diese Art der CO2-Entkoffeinierung das einzige Verfahren, welches nach der EU-Gesetzgebung zur Entkoffeinierung von BIO-Kaffee verwendet werden darf.

Nachdem die rohen Kaffeebohnen mit Wasser(-dampf) vorbehandelt wurden, zieht im nächsten Schritt das jeweilige Lösungsmittel unter verschiedenen Druckverhältnissen und physikalischen Vorgängen das Koffein aus der Bohne. Dies wird so oft wiederholt, bis das Koffein aus dem Rohkaffee entfernt ist. Danach werden die Bohnen getrocknet, um in ihrem Urzustand (Größe & Feuchtigkeitsgehalt) geröstet zu werden.

Unsere Kaffee Hausmischung gibt es auch entkoffeiniert

Ist entkoffeinierter Kaffee gesund?

Ohne die Grundlage einschlägiger wissenschaftlicher Erkenntnisse ist es z.T. schwer, ein Urteil darüber zu fällen, ob Kaffee ohne Koffein gesünder ist als Kaffee mit. Und selbst vorhandene Studienergebnisse sind zum Teil sehr widersprüchlich. Aus diesem Grund wollen wir uns hier auch nicht einfach so festlegen. Dennoch sind wir der Meinung, dass wohl Kaffee mit Koffein, als auch entkoffeinierte Kaffee in Maßen nicht schaden können. Befolgt man der im Alltag häufig verwendeten Weisheit „Alles in Maßen!“, macht man eigentlich nichts falsch. Womöglich ist koffeinfreier Kaffee mit bedenklichen Lösungsmittelrückständen aus der Entkoffeinierung in rauen Mengen auch nicht unbedingt gesünder als mehr der empfohlenen Menge Koffein am Tag. Aber hier und da ein Kaffee ohne Koffein, um unangenehmes Herzrasen zu vermeiden, hat noch niemandem geschadet. Und so verhält es sich ja auch mit koffeinhaltigem Kaffee…

Grundsätzlich geben wir aber den Ratschlag bei Unverträglichkeiten von (entkoffeiniertem) Kaffee, auf schonende Röstungen kleiner Röstereien zurückzugreifen. Industriell gefertigte Sorten sind z.T. zu schnell geröstet, was bei zu starkem Konsum zu Magenbeschweren führen kann. Letztendlich hängt es aber von jeder Person einzeln ab, wie gut oder schlecht sie entkoffeinierten Kaffee verträgt, weshalb wir bei starken Problemen empfehlen, den Kaffeekonsum von (entkoffeinierten) Kaffee individuell zu bewerten.

Die Kaffeebohnen unserer Kaffee Hausmischung werden mit reinem Wasserdampf entkoffeiniert. Damit erhältst Du mit unserer Kaffeeröstung entkoffeinierten Kaffee ohne Dichlormethan. Durch die Verwendung von unbedenklichen Hilfsstoffen wie chemisch inerter Kohlensäure und reinem Wasser werden Reiz- und Bitterstoffe, die geröstet Magen, Galle und Leber belasten können, reduziert. Dies steigert die Bekömmlichkeit unseres koffeinfreien Kaffees. So ist die Hausmischung ideal, wenn Du gerne mal eine Tasse Kaffee mehr trinkst und dabei gerne auf das Koffein, aber nicht auf einen tollen Kaffeegeschmack verzichten möchtest.

So viel Koffein befindet sich in entkoffeiniertem Kaffee

Je intensiver man sich mit dem Thema Kaffee auseinandersetzt, desto öfter stößt man auch immer auf die Mythen, die sich um entkoffeinierten Kaffee ranken. Dabei stellt sich unter Interessierten häufig die Frage, wie viel Koffein in entkoffeiniertem Kaffee noch vorhanden ist. Fakt ist: es befindet sich immer ein gewisser Prozentsatz an Koffein von unter 0,1% in der entkoffeinierten Kaffeebohne. Dieser variiert zum Teil, wobei er jedoch nicht die 0,1% überschreiten sollte, damit der Kaffee als „entkoffeiniert“ bezeichnet werden kann. Mit der Bezeichnung „koffeinfrei“ sollte man hier deswegen eher sparsam umgehen. Zum Vergleich: Bei Kaffee mit Koffein variiert der Koffeingehalt z.T. um die 1,5 %. Bei Arabica-Bohnen lassen sich bis zu 1,2% Koffein nachweisen. Robusta-Kaffee enthält etwas mehr als den doppelten Koffeingehalt mit ca. 2,6 %. Hierbei handelt es sich allerdings nur um grobe Richtwerte, die entsprechend der jeweiligen Kaffeesorte variieren.

Kafffeebohnen nach dem Entkoffeinieren und Rösten

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